Arequipa – diesmal nur ein Zwischenstopp
10.05.2018

Wir sind wieder bei unserer peruanischen Familie in unserem Lieblingshostel untergekommen. Auch Isabel, die ältere Dame aus den USA, ist wieder da, obwohl sie eigentlich mittlerweile wo anders sein wollte.

Statt gleich weiterzufahren beschließen wir, noch eine Fahrradtour zu buchen, die uns in den Angeboten des Hostels schon zuvor verlockend erschienen war.

Tatsächlich sind wir die einzigen Touristen, die heute teilnehmen. Mit einem Van werden wir einen der hohen Berge hinaufgefahren, was uns dann also sehr komfortabel eine lange Talfahrt beschert. Unser Guide hat noch einen Bekannten dabei, und so sind wir zu viert plus dem Fahrer des Vans.

In einem kleinen Dorf halten wir an und kommen zufällig gerade pünktlich zu einer kirchlichen Zeremonie, die damit beginnt, dass erst mal auf der Plaza de Armas eine Menge Böller gezündet werden, sodass es ohrenbetäubend kracht und der ganze Platz im Rauch versinkt.

Die anderen kaufen noch ein paar Snacks, dann geht es weiter hinauf.

Kaum, dass Dario sein Rad bestiegen hat um eine Proberunde zu drehen, reißt auch schon die Kette.
Also muss erst mal repariert werden.

Mit dem Resultat, dass nun nicht mehr alle Gänge funktionieren. Der Guide nimmt das beschädigte Rad und Dario bekommt ein anderes.

Zuerst geht es einfach die normale Straße bergab, wobei wir feststellen, dass wir die Kurven mit den dicken Staubschichten nicht so toll finden.

Dann beginnen wir, nette Abkürzungen zu fahren, schließlich ist es eine „Downhill-Tour“.
Mit dem Geholper haben wir wenig Schwierigkeiten, aber sobald Staubschichten hinzu kommen, müssen wir sehr vorsichtig fahren.

Besonders schön finden wir, wenn Lamas oder Alpakas in der Nähe grasen, und auch der Blick auf den großen Vulkan ist beeindruckend.

Als wir am Ende eines Abschnitts ankommen, hat der Freund des Guides einen Platten.

Wieder ist Reparatur angesagt, aber das Loch im Schlauch befindet sich an einer ziemlich ungünstigen  Stelle. Also muss auch dieses Fahrrad aussortiert werden. Da der Van schon in einem Ort weiter unten wartet, entscheidet der Guide, dass er das defekte Rad zu Fuss dorthin bringt. Seinem Bekannten erklärt er unsere Tourenstrecke, und so wir fahren dann also zu dritt weiter.

Dario und ich fragen uns, warum er sich nicht einfach von dem Van abholen lässt …
Aber am Ende liegt die Entscheidung natürlich beim Guide.

Keine fünf Minuten, und geht es wieder bergauf.

Gerade dieser letzte Abschnitt durch die Felder ist zauberhaft.

Als wir bei dem Van ankommen, ist der Guide noch nicht da und ein wundervoller Sonnenuntergang kündigt sich an.

Da wir die ganze Zeit nur bergab geradelt sind und die anspruchsvolleren Strecken recht kurz waren, haben wir das Gefühl, kaum etwas getan zu haben. Also fragen wir den Fahrer, ob wir einfach die Straße Richtung Arequipa weiterfahren können und der Van uns aufsammeln kann, wenn Guide und defektes Rad angekommen sind. Und genauso wird es gemacht.

Der Bekannte des Guides begleitet uns weiterhin, wobei er es zu bereuen scheint, sobald es das erste Mal richtig bergauf geht. Er ist nicht gerade schlank.

Wie vorauszusehen war, ist der Sonnenuntergang berauschend schön.

Wir erfreuen uns an ihm und radeln anschließend noch ein wenig weiter. Als es dämmrig wird und es nur noch bergauf geht, halten wir am Straßenrand an. Gerade noch rechtzeitig für unseren etwas  außer Puste geratenen Begleiter, der die letzten Meter sein Rad schiebt.

Eine gute Viertelstunde später taucht endlich der Van auf.
Die Rückfahrt nach Arequipa stellt sich dann als erstaunlich kurz heraus; den Großteil der Strecke hatten wir also schon per Rad zurückgelegt.

Am nächsten Tag wird sich wieder groß im Hostel verabschiedet, bevor wir den Bus nach Puno nehmen.