Lima
27.03. – 03.04.2018

Wir kommen in Lima an und zum ersten Mal auf unserer Reise steht schon ein Fahrer für uns bereit. Mit Namensschild. Den hat unsere AirBnB-Gastgeberin für uns organisiert.

In der Unterkunft angekommen, stellt sich heraus, dass sie und ihre Familie sehr nett sind. Und im Gegensatz zum Rest der Wohnung sind unser Zimmer und Bad ausgesprochen sauber. Ein Glück, hier lässt es sich aushalten.

Denn ganz so schnell wie wir gerne würden, werden wir Lima wohl nicht verlassen. Erst mal heißt es herausfinden, warum ich noch immer nicht wieder ganz fit bin. Das Ergebnis des Arztbesuches sind ein Antibiotikum und die Anweisung, mich zu erholen. Das ist keine wirkliche Überraschung.

Wir lassen es also entspannt angehen. Dank Uber gar kein Problem, denn mit dem zuverlässigen Fahrservice kommen wir vollkommen relaxt überall hin. Sei es ins Kino oder ans Meer. Wobei der Ausflug zu letzterem uns eher enttäuscht.

Es ist recht kühl und Limas Strände sind steinig. Zudem liegen sie an einer großen Straße. Die Stadt selbst liegt dreckig und doch erhaben auf der Abbruchkante darüber. Interessant ist zu sehen, wie viele Menschen es in die Gärten oben an der Kante zieht, wo man mit guter Aussicht flanieren kann. Dank den Osterfeiertagen ist es rappelvoll.

Mit interessant ist dann aber auch schon alles gesagt. Denn auch die Osterprozessionen mit ihren Heiligenstatuen sind nicht unser Geschmack und alles in allem wären wir gerade viel lieber in den heimischen Gärten unserer Familien.

Am nächsten Tag besichtigen wir eine historische Stätte mitten in der Innenstadt. Der Tempel Huaca Pucllana birgt Überreste verschiedener Kulturen aus dem ersten Jahrtausend n.Chr. und seine Lehmziegelkonstruktion erinnern an ein vollgestopftes Bücherregal.

In den angrenzenden Gärten können wir landestypische domestizierte Tiere und Pflanzen begutachten.
In Peru gibt es viele Lamas und Alpakas, sowie einige weitere verwandte Arten. Schafe sind auch recht beliebt. In unseren europäischen Augen ist wohl als einziges die Nutzhaltung von Meerschweinchen ungewöhnlich.

„Eine typisch peruanische Delikatesse“, erklärt uns der Guide mit einem Grinsen und vielsagenden Blicken auf die gut zwanzig Meerschweinchen im Gehege.

Wir schauen uns an. Wenn es eine traditionelle Delikatesse ist, müssen wir sie wohl irgendwann mal probieren… Aber das hat ja noch viel Zeit. Eilig haben wir es damit nicht.

Oben vom Hügel lässt sich deutlich erkennen, dass die Architekten des dahinterliegenden Glaskastens ihre Hausaufgaben gemacht haben: Fassade mit Anlehnung an die Struktur der Pyramide.

Zudem befinden sich hier Gräber.

 

An einem anderen Tag besuchen wir das Museo Larco, dessen Sammlung uns durchaus begeistert, obwohl das Museum an sich recht klein ist. Besonders die Keramikschätze faszinieren uns.

Auch das Lager des Museums ist für Besucher geöffnet. Hier stapeln sich eben diese Keramiken, ordentlich nach Motiven sortiert.

Erheiternd ist auch die in gesonderten Räumen stattfindende Ausstellung zum Thema Sex. Hier fühle ich mich in meine Schulzeit zurückversetzt, als das Trierer Museum die Sonderausstellung „100.000 Jahre Sex“ zeigte. Wohl eine der wenigen Ausstellungen die ein breites Publikum an Schülern anlockte. Auch wir Mädchen gingen hin. Giggelnd, uns vielsagend anstupsend und voller Fragen, über die wir dann doch nicht sprachen.

Heute beobachten wir die anderen Gäste der Ausstellung. Die verstohlenen Blicke, die leichte Peinlichkeit, gerötete Wangen oder der Versuch, eine gleichgültige Miene beizubehalten.

Anschließend machen wir es uns im Gartenlokal gemütlich und trinken etwas.
Die Blumen sind wunderschön.

 

So versuchen wir, jeden Tag etwas Schönes in Lima zu finden. Allerdings stellt sich das schon bald als recht schwer heraus. Denn im Vergleich zu anderen Orten können uns die Gebäude und selbst die Kirchen kaum beeindrucken.

Gut gefällt uns hingegen ein romantisches Café im Stadtteil Barranco, das in einem alten Zugwaggon untergebracht ist.

Viel Spaß haben wir zudem mit den zahlreichen Grafitis.

Das war es dann aber auch schon. Lima ist keine Stadt, in der wir auch nur einen Tag länger als notwendig bleiben wollen.
Sobald wie möglich verlassen wir die Stadt, um uns andere Orte anzuschauen.