El Circo
21.07.2017
Schon sind wir auf dem Weg zum Einkaufen an einem Eingangsportal in Oxford Street vorbeigelaufen, an dem Plakate mit Artisten für “El Circo” werben.
Zu der Show gibt es angeblich ein mehrgängiges Menü.
Mit umgerechnet etwa 80Euro pro Person schien uns das Vergnügen nicht zu teuer und vor einer Woche haben wir tatsächlich gebucht.
Da konnte ich noch nicht ahnen, dass heute eine ziemlicher Stress im Büro herrschen würde.
Wir sind nämlich spät zu einem Wettbewerb eingeladen worden und das ganze Team stampft jetzt in nicht mal zwei Wochen eine Abgabe für ein Hochhaus aus dem Boden.
Andererseits bin ich ganz froh, dass ich einen Grund habe früh zu gehen, denn sonst würde ich wahrscheinlich erst um Mitternacht ins Wochenende kommen.
Wir machen uns so fein, wir es mit unseren Klamotten von H&M eben können und spazieren die zweihundert Meter bis zum El Circo.
Ganz deutsch sind wir die ersten. Vielleicht deswegen oder vielleicht durch Zufall, bekommen wir einen Tisch direkt an der Bühne.
Wir haben noch jede Menge Zeit, Fotos zu machen, bevor es losgeht.
Erster Act sind zwei junge Männer, die den Beginn des Spektakels verkünden, verbunden mit etwas Akrobatik.
Sie übergeben an eine Dame, die eine Nummer am Ring über den Köpfen der staunenden Zuschauer vollführt.
Insgesamt zählen wir fünf verschiedene Künstler plus die Ansagerin.
Jeder Künstler spielt in mindestens zwei Nummern.
Einer der zwei Männer ist wirklich gut an der Poledance Stange.
Ewig hält er sich als lebende Flagge in der Horizontalen und vollführt allerlei Kunststücke.
Seine Füße reichen fast bis zu unserem Tisch.
Nun gut, zugegeben, ganz so na möchte ich seine rasierten Beine eigentlich nicht sehen.
Und von denen sieht man so ziemlich alles, denn er trägt nur eine enge Unterhose.
Aber seine Show ist wirklich gut!
Wir haben jedenfalls unseren Spaß.
Je weiter der Abend fortschreitet, desto weniger wird die Kleidung.
Nachdem ich eben schon nur noch von einer Unterhose sprach, ist klar, wohin das führte.
Eine wirklich schöne Nummer führte eine junge Artistin vor, die wir zuvor schon bei einer Kontorsionsnummer gesehen haben.
Ihr Oberkörper ist hinter einem Vorhang verborgen und sie tanzt sinnlich zur Musik.
Das Ende der Nummer ist, dass sie beginnt, ihr Höschen etwas herabzuziehen, doch bevor man wirklich mehr sehen kann, fällt der Vorhang.
Sehr geschickt.
Die letzte Aufführung geht noch einen Schritt weiter.
Beide Männer treten nur mit einem lockeren Tuch bekleidet auf, das immer mehr und mehr freigibt, bis sie es schließlich gerade noch mit einer Hand vor ihrem **** halten.
Diese Art Show hatten wir nicht erwartet.
Was für ein witziger Abend.