Jogyakarta
10.06.2017
Den Morgen verbringen wir noch entspannt im Hotel, dann geht es erneut zum Flughafen.
Heute steigen wir in ein Flugzeug, das uns auf die Insel Java bringen und dort in der Stadt Jogyakarta landen wird.
Vom Flughafen bringt uns ein TUI-Fahrer zum Hotel.
Dort werden wir mit Blütenketten und dem obligatorischen Welcome-Drink in Empfang genommen.
Das Hotel ist in seiner Form und den Dekorationen an die berühmten Tempel angelehnt, die es in dieser Stadt gibt.
Diese Tempel sind auch der Grund, weshalb wir hierher geflogen sind.
Heute steht zwar nur noch Entspannung und gutes Essen an, aber für die nächsten Tage ist eine Tour gebucht.
Museen und Tempel
11.06.2017
Wir müssen recht früh aufstehen, da die Tour bei Zeiten beginnt.
Gleich nach dem Frühstück steht unser Guide schon in der Lobby bereit.
Er ist ein TUI-Guide und spricht ausgezeichnet Deutsch.
Zudem ist er überaus nett und extrem höflich.
Er erzählt uns viel über Ramadan, denn im Moment ist dieser muslimische Fastenmonat und Javas Bevölkerung ist größtenteils muslimisch.
Zum Glück müssen wir Touristen nicht darben.
Unsere Tour hat Marina individuell zusammengestellt.
So geht es als erstes in ein kulturelles Museum, das sich allerdings als ziemlich öde erweist.
Im “Ullen Sentalu Museum” sind hauptsächlich Hinterlassenschaften der Herrscherfamilie zu bewundern.
Von Fotos über Kleidung bis hin zu Mobiliar.
Ziemlich entsetzlich finde ich den Versuch, eine aufregende Architektur zu schaffen.
Der Sichtbeton mit den teils dreieckigen Fenstern ist kalt und dunkel, wie auch die Atmosphäre im restlichen Museum.
In der hohen Eingangshalle hallt es so schlimm, dass man kaum jemanden versteht. Selbst wenn derjenige kaum einen Meter entfernt steht.
Allerdings gehen hier die Meinungen ziemlich auseinander.
Zum Glück dauert die Führung nicht sehr lange.
Da sind die Pflanzen, die wir auf der Fahrt sehen, spannender.
Das Vulkanmuseum “Museum Gunung Merapi”, das am Fuße des Gunung Merapi liegt, gefällt uns inhaltlich im Vergleich recht gut.
Die kuratorische Qualität beider Museen ist allerdings weit entfernt von dem, was wir gewöhnt sind.
Borobudur
Jetzt steht endlich der erste große Tempel an, der Borobudur.
Er ist ein buddhistischer Tempel, der über einem Hügel errichtet wurde.
Geziert wird er von 432 Buddha-Statuen in verschiedenen Haltungen.
Unten sind die Buddha-Statuen in kleinen Nischen platziert.
Im oberen Teil sitzen sie unter steinernen Kuppeln, die nur kleine Einblicke gewähren.
Die Spitze des Tempels bildet eine besonders große Kuppel, die gänzlich geschlossen ist.
Dieser heiligste Bereich bleibt für den Besucher ein Geheimnis.
Obwohl ziemlich viele Touristen unterwegs sind, herrscht eine sehr schöne Atmosphäre.
Sieht man genauer hin, sind viele Elemente beschädigt. Dieses Land wird immer wieder von Erdbeben und Vulkanausbrüchen gebeutelt.
Der komplette Tempel war lange Zeit unter Asche begraben. Man wunderte sich über den seltsamen Hügel, bis schließlich der Tempel ausgegraben wurde.
Norman, Marina, Dario und ich lieben solche Orte.
So brauchen wir ewig und erkunden jeden Winkel.
Wir wollen gar nicht mehr weg.
So sind wir ziemlich spät dran für´s Abendprogramm.
Ein kurzer Abstecher zum Hotel erlaubt es uns, uns frisch zu machen, dann geht es weiter.
Wir dinieren in einem hübschen, offenen Restaurant. Es gibt ein großes Buffet und ein Gamelan-Orchester spielt auf.
Gleich neben dem Restaurant-Bereich ist ein kleines Theater.
In dieses gehen wir nach dem Essen, um ein weiteres Mal die tragische Liebesgeschichte des Ramayana.
Die Aufführung ist hoch professionell und wunderschön inszeniert, doch Dario und ich sind so müde, dass wir zeitweise tatsächlich einschlafen.
Das finden besonders die von Jugendlichen gespielten kleinen Affen lustig.
Nach der Vorführung stehen sie allen für Fotos vor dem Theater zur Verfügung, doch als wir herauskommen, machen sie mit großer Gestik über uns lustig.
Wir grinsen und machen gemeinsam ein Foto.
Dann geht es zur dringend nötigen Bettruhe ins Hotel.
Der Palast von Jogyakarta
12.06.2017
Schlaf ist im Moment tatsächlich wichtig, das straffe Programm ist ganz schön anstrengend.
Heute führt uns die erste Fahrt zum Palast von Jogyakarta.
Der Sultan lebt hier noch immer, doch der Palast ist größtenteils zur Besichtigung freigegeben.
Ausgestellt wird eine prunkvolle Sammlung von Gamelan-Instrumenten, mal wieder viele Fotos und so ziemlich alles, was zur Geschichte der Sultansfamilie gehört.
Von Kleidung, über Auszeichnungen und Geschenke aus aller Welt bis hin zum Besteck aus der Studienzeit des jetzigen Sultans.
Als wir vor einem Käfig mit Vögeln stehen bleiben, erklärt unser Guide uns, dass Vögel hier ein Hobby der Männer sind.
Wer etwas auf sich hält, besitzt einen schönen Singvogel.
Das erklärt endlich all die Käfige. Jeder möchte einen Vogel besitzen. Da gefällt mir unsere Art zuhause doch besser, wo jeder den Gesang der freien Vögel genießt.
Innen vor den Eingängen des Palastes sind natürlich Dämonen abwehrende Mauern errichtet.
Auf ihnen thront ein Drachenpaar.
Rechts der männliche Drache, links der weibliche.
Entsprechend müssen Männer auf der rechten Seite entlanggehen und Frauen auf der linken.
Typisch.
Gehütet wird der Palast von den “Wächtern”.
Das sind alte Männer, die freiwillig aus Respekt vor dem Sultan Zeit am Palast verbringen.
Alle tragen eine bestimmte Uniform, sind einfach präsent, sitzen beisammen und plauschen.
Dieser Dienst ist hoch angesehen.
Vom Palast aus spazieren wir durch die Stadt.
Darios Eltern sind ganz begeistert von all den Rikschas.
Der Weg führt über einen lokalen Markt.
Hier haben wir kaum noch fragen, können vielmehr Darios Eltern fast alles erklären.
Das Ziel dieses kleinen Spaziergangs ist das Wasserschlösschen des Sultans.
Es ist ganz schön heruntergekommen, lässt aber die alte Pracht noch erahnen.
Der Sultan saß in einem kleinen Turm, von wo aus er seine Haremsdamen in den zwei Pools und dem Innenhof beobachten konnte.
Wenn er eine zu sich holen wollte, warf er ihr eine Blume hinab.
Mit dieser Dame konnte er sich dann auf der anderen Seite des Gebäudes in einen weiteren Hof mit Pool zurückziehen.
Oder in die Sauna, die sich gleich neben einem Raum mit Bett befand.
Sarong-Fabrik
Endlich lernen wir etwas über die Herstellung meiner geliebten Sarongs.
Wir besuchen eine kleine Fabrik und unser Guide erklärt alles sehr genau, wie immer übrigens.
Die Muster der Sarongs werden stets zuerst mit Wachs aufgetragen.
Dann werden die so präparierten Stoffe eingefärbt. Die Muster aus Wachs nehmen keine Farbei auf.
Im nächsten Schritt wird weiteres Wachs aufgetragen, dann wieder gefärbt.
Je aufwändiger das Muster, desto mehr Durchläufe sind erforderlich.
Zudem gibt es Muster, die einfach mit einem Stempel aufgetragen werden und andere, die komplett von Hand gemalt werden.
Sie lassen sich leicht unterscheiden, denn bei den Handgemalten gibt es keine sich wiederholende Stellen.
Entsprechend sie sind wesentlich teurer, als die gestempelten Sarongs.
Nach der Führung geht es selbstverständlich in den Shop nebenan. Die Sachen sind wunderschön, aber die tollsten sind tatsächlich irre teuer. Bis hoch zu einigen tausend Euro gehen die Preise.
Wir nehmen einige einfachere Stücke mit.
Einen schlichten, aber handgemalten Sarong bekomme ich von Marina und bin überglücklich.
Er ist viel größer als meine anderen Sarongs. Ich werde wohl lernen müssen, ihn richtig zu benutzen.
Leider ist er dadurch aber auch schwer. Daher wird er mit Marina und Norman nach hause fliegen müssen, wir können ihn nicht mitnehmen.
Gut mitnehmen können wir dagegen einige neue Stofftaschentücher.
Nach dem Mittagessen steht der zweite große Tempel an.
Schade, wieder mit etwas Zeitdruck, denn im Anschluss geht unser Flug zurück nach Bali.
Wir sind einfach immer langsam unterwegs, außer der Druck wird wirklich groß.
Liegt die größte Attraktion am Ende, haben wir garantiert nicht mehr so viel Zeit übrig, wie wir gerne hätten.
Der Prambanan Tempel ist eine hinduistische Anlage.
Als sie entdeckt wurde, war sie allerdings komplett zerstört.
In langer, noch immer andauernder Arbeit, wurde die Anlage restauriert.
Wie ein gigantisches, dreidimensionales Puzzle wurde sie Stück um Stück zusammengesetzt.
Was für eine Arbeit, zu erahnen, wo welches Stückchen hingehört!
Wir sind traurig, dass wir so bald weiter zum Flughafen müssen.
Unser lieber Guide spielt zum Abschied ein selbst komponiertes Liedchen auf einem Musikinstrument aus Bambus.
Der Text ist eine Liebeserklärung an Deutschland. Obwohl er noch nie in unserem Land war.
Als wir auf Bali aus dem Flugzeug steigen und einen Fahrer bestellen, da diesmal keiner gebucht ist, stellen Marina und Norman fest, dass sie etliche Papiere und Wertsachen im Hotelsafe auf Java vergessen haben.
Sofort rufen wir dort an und stellen sicher, das die Sachen noch da sind.
Während wir unser restliches Gepäck im Interkontinental Hotel abholen, diskutieren wir, was wir machen sollen.
Am liebsten ist es den beiden, wenn jemand von uns die Sachen abholt. Alles andere erscheint ihnen hier zu unsicher.
Da wir günstig Flüge für morgen früh finden, beschließen Dario und ich gemeinsam zu gehen.
So können die Eltern weiter entspannen und wir nochmal den Prambanan Tempel besuchen.
Wir quartieren uns in der Nähe des Flughafens ein, während Norman und Marina ins nächste gebuchte Hotel an der Nordküste Balis gefahren werden.
Bali-Java-Bali an einem Tag
13.06.2017
Früh morgens sitzen wir also schon wieder im Flugzeug nach Java, Jogyakarta.
Wir laufen aus dem Flughafen, in der Hoffnung einen Scouter zu finden. Mit Erfolg. Gleich gegenüber der Ausfahrt können wir einen mieten.
So düsen wir kurz darauf glücklich los. Das Scouterfahren liegt uns einfach.
Problemlos holen wir die Sachen im Hotel ab, Dario hat eine Vollmacht von Norman dabei.
Mittlerweile haben wir allerdings ganz schön Hunger, denn wir sind ohne Frühstück los und auf dem kurzen Flug gab es natürlich auch nur einen winzigen Snack.
Gleich um die Ecke vom Hotel entdecken wir eine französische Bäckerei.
Wir probieren ein Pain au Chocolat und sind sofort in Frankreich. Hmmmmmmm, so lecker!
Uns ist sofort klar, dass hier ein echter französischer Bäcker am Werk sein muss.
Und wir haben damit Recht.
Vollgefuttert geht es weiter.
Wir vermeiden Hauptstraßen und fahren ein paar kleine Umwege, um den Scouter auszukosten.
Am Prambanan haben wir diesmal mehrere Stunden Zeit.
Wir zeichnen, spielen Poi, meditieren und halten schließlich sogar ein kleines Nickerchen auf den alten Gemäuern.
Oh, ist das gemütlich!
Ebenso entspannt fliegen wir zurück nach Bali.
Da wir natürlich wieder hungrig sind, nehmen wir einen UBER zu unserem geliebten Inka Restaurant.
Passend zu unserem letzten Besuch hier, spielt eine Live-Band.
Als wir fertig mit essen sind, rufen wir einen UBER und machen es uns auf der Rückbank bequem.
Wir fragen den Fahrer, ob die lange Fahrt in der Nacht für ihn wirklich in Ordnung ist und er bejaht.
Tatsächlich ist er ein Glücksgriff, denn er fährt die vielen Kurven über die Hügel sehr gemütlich und sicher, sodass wir sogar etwas schlafen können.
Gegen ein Uhr nachts kommen wir am Hotel an.
Der Fahrer bekommt ein nettes Trinkgeld und ist hoch zufrieden.
Wir sind ebenfalls glücklich, besonders als das Hotelpersonal uns das Einchecken etwas einfacher macht und sagt, dass wir den Papierkram wann anders machen können.
Die Aufnahmen in diesem Beitrag stammen von Dario, Elisabeth, Norman und Marina.